/images.kitchenstories.io/wagtailOriginalImages/R2644-photo-final-1.jpg)
"Veggie"-Burger darf bald nicht mehr "Burger" heißen?
Ein EU-Streit über Namen, Verwirrung und was wirklich auf den Teller kommt
Redaktionsassistent bei Kitchen Stories
Muss mein Veggie-Burger jetzt "Pflanzen-Patty" heißen?
Wenn du das nächste Mal durch den Supermarkt gehst, fallen dir sicher die vielen pflanzlichen Alternativen auf. Sie tragen Namen, die du kennst und versteht: "Tofuwürstchen", "Veggie-Schnitzel" oder der beliebte "Veggie-Burger". Doch dieses Bezeichnung stehen im Zenrum einer hitzigen Debatte im Europaparlament. Die Frage, über die dort abgestimmt wird: Sollte diese Produkte Namen tragen dürfen, die traditionell mit Fleisch assoziiert werden?
Wo deine Orientierung beginnt
Verbraucherschützer*innen positionieren sich hier ganz klar: Für dich als Konsument*in sind Begriffe wie „Burger“ oder „Wurst“ wertvoll. Sie vermitteln dir sofort, welche Art von Produkt du in den Händen hältst – sei es in Bezug auf die Zubereitungsart oder die typische Konsistenz. Hier geht es nicht um eine Verwechslung. Organisationen wie Foodwatch betonen, dass die Hersteller*innen ihre Produkte eindeutig als vegan oder vegetarisch kennzeichnen.
Die europäische Verbraucherorganisation BEUC bestätigt diese Einschätzung. In ihren Umfragen sehen sie, dass die Mehrheit der Konsumenten*innen durch die Namensgebung nicht verwirrt ist. Ein Name wie „Veganes Seitan-Schnitzel“ erfüllt seinen Zweck: Du weißt, was du geschmacklich erwarten kannst und welche pflanzenbasierte Zutat die Basis bildet. Verbraucherzentralen argumentieren daher, dass ein Verbot wenig hilfreich für dich wäre. Es würde die Orientierung im Regal nur unnötig erschweren.
Ein Streit um Werte und Wachstum
Befürworter*innen des Verbots argumentieren oft mit dem Schutz der Landwirt*innen und dem Nährwertvergleich. Sie sehen ein „echtes Verwechslungsrisiko“, weil pflanzenbasierte Produkte nicht die gleichen Nährwerte böten. Zudem befürchten sie, dass der über Generationen aufgebaute Ruf tierischer Lebensmittel genutzt wird, um Konkurrenzprodukte zu vermarkten.
Doch die Realität zeigt: Der Markt für Fleischalternativen wächst dynamisch. In den letzten fünf Jahren hat sich die Produktion in Deutschland mehr als verdoppelt. Unabhängig von der Namensgebung spiegelt dieser Trend einen Wandel in deiner Küche wider. Viele sehen in diesem Vorstoß einen Versuch, diese innovative Entwicklung auszubremsen. Anstatt Namensverbote zu fordern, appellieren Verbraucherorganisationen an die Gesetzgeber, lieber für eine noch klarere und transparentere Kennzeichnung aller Produkte zu sorgen – das wäre echter Verbraucherschutz für dich.
Verfasst am 7. Oktober 2025