/images.kitchenstories.io/wagtailOriginalImages/andy-chilton-oljL3vFlV2g-unsplash.jpg)
Raps statt Soja: Die neue Proteinquelle für Patties & Pasta
Ein neues Verfahren holt wertvolles Eiweiß aus der heimischen Saat
Vom Öl zur Eiweißbombe
Lange galt Raps vor allem als wertvolle Quelle für Speiseöl. Doch in seinen Kernen steckt mehr: rund 20 Prozent hochwertiges Protein, ähnlich zusammengesetzt wie Milcheiweiß. Warum es bisher kaum genutzt wurde? Die gängigen Verfahren zerstören beim Erhitzen die Proteinstruktur. Übrig bleiben bittere, schwer verdauliche Reste - eher ungeeignet für Mensch und Tier.
Ein neues Verfahren ist die Lösung
In Leuna wurde das Problem nun gelöst - durch ein neues Verfahren namens EthaNa. Entwickelt vom Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse, nutzt es geschälte Rapskerne, milde Temperaturen und Ethanol als Lösungsmittel. Das Ergebnis: Proteine bleiben intakt, Bitterstoffe und Fasern draußen. So entsteht ein Konzentrat mit über 50 Prozent Eiweiß und kaum Fett - ideal für Lebensmittel und Tierfutter.
Wertvolle Alternative zu Soja
Im EU-Projekt “Like-A-Pro” bewährte sich das Raps-Protein bereits als Zutat für vegane Burger und frische Pasta. Geschmack, Textur und Biss konnten überzeugen - und die Nährwerte ebenfalls: Besonders der hohe Anteil essenzieller Aminosäuren macht das Konzentrat zur ernährungsphysiologisch wertvollen Alternative zu Soja.
Mehr Nachhaltigkeit
Das besondere: Das EthaNa-Verfahren nutzt den Raps ganzheitlich. Öl, Proteine, Schalen und bioaktive Pflanzenstoffe finden jeweils eigene Anwendung - vom Dämmstoff bis zur Kosmetik. So wird aus der bekannten Pflanze ein echtes Multitalent für nachhaltige Ernährung, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz. Und ganz nebenbei könnten Sojaimporte aus Regenwaldregionen bald überflüssig werden.
Bild von Andy Chilton über Unsplash.
Verfasst am 27. August 2025