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Langfristige Preissteigerungen erwartet: Klimawandel lässt Lebensmittelpreise explodieren

Langfristige Preissteigerungen erwartet: Klimawandel lässt Lebensmittelpreise explodieren

Wie Extremwetter unsere Ernährung verteuert – und soziale Ungleichheit verschärft

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Kakao aus Ghana, Kartoffeln und Zwiebeln aus Indien oder Olivenöl aus Spanien – sie alle haben derzeit eines gemeinsam: enorme Preissprünge.

Eine neue Studie des Barcelona Supercomputing Centers zeigt, wie stark extreme Wetterereignisse die globale Lebensmittelversorgung treffen. Allein der Kakaopreis stieg im April 2024 um 280 %. In Indien verteuerten sich Zwiebeln und Kartoffeln um über 80 %, Gemüse in Kalifornien ebenso.

Wetterextreme statt Marktschwankungen

Doch diese Entwicklungen sind keine kurzfristigen Ausreißer. Expert*innen sprechen von einem strukturellen Problem: Hitzewellen, Dürren und Ernteausfälle werden durch den Klimawandel häufiger und schlagen sich dauerhaft auf die Preise nieder. Auch Europa ist betroffen: Olivenöl beispielsweise wurde 2022/2023 um 50 % teurer, nun klettern die Preise für Kaffee und Kartoffeln immer weiter nach oben.

Ernährung wird zur finanziellen Belastung

Vor allem einkommensschwache Haushalte geraten unter Druck. Wenn frisches Obst, Gemüse oder Getreide unerschwinglich werden, bleibt oft nur noch der Griff zu günstigerer Fertigware. Laut Food Foundation kostet gesunde Ernährung heute schon doppelt so viel wie ungesunde – eine Entwicklung, die soziale Ungleichheiten weiter verschärft. Doch Klimaveränderungen betreffen alle, in Zeiten von Inflation steigt so die Gefahr für wachsende Armut und Ernährungskrisen weltweit.

„Climateflation“ – ein globales Problem

Expert*innen nennen diese Entwicklung „Climateflation“: Der Klimawandel befeuert nicht nur extreme Wetterereignisse, sondern auch Inflation. Laut einer Analyse des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und der Europäischen Zentralbank könnte die Lebensmittelinflation bis 2035 jährlich um bis zu 1,8 Prozentpunkte steigen. Besonders betroffen: der Globale Süden – aber auch europäische Länder wie Deutschland und Großbritannien spüren die Effekte.

Wenn Ernährung zum Privileg wird

Die aktuellen Preissprünge sind kein vorübergehender Trend, sondern Teil einer langfristigen Entwicklung. Der Klimawandel macht gesunde Lebensmittel zunehmend teuer und für viele unerschwinglich.

Was früher selbstverständlich war – frisches Gemüse, ein Stück Schokolade, ein Tropfen Olivenöl – wird heute zum Luxusgut. Wenn sich dieser Kurs fortsetzt, stehen sowohl unsere Ernährung als auch soziale Gerechtigkeit auf dem Spiel.



Foto von Kampus Production über pexels

Verfasst am 30. Juli 2025

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